12er - Nicht um jeden Preis! 

Die Straßenbahn ist eines der teuerste oberirdische Verkehrsmittel im Nahverkehr. Allein für die Hälfte der geplanten Strecke von geschätzten 1200m bis 1700m (Bruno-Marek-Allee / Endstation 0 bis U1-Station Vorgartenstraße) sind Kosten in Höhe von 40 Millionen Euro (vor Teuerung) veranschlagt.

Nur ca. 100 m von der geplanten Trasse entfernt, decken bereits zwei Autobuslinien (11A und 11B) das öffentliche Verkehrsnetz ab. Diese Busse sollen laut aktueller Planung parallel zur Linie 12 und ab der Walcherstraße sogar gemeinsam mit dieser bis zur Hillerstraße fahren.

Neben der U1 Vorgartenstraße binden zudem noch die Straßenbahnlinie 0 und die Buslinie 82A das Grätzl um den Bednar Park an den nahegelegenen Praterstern an. 

Besser erschlossen kann ein Viertel verkehrstechnisch ohnehin kaum noch sein. Warum hier also ein zusätzlicher Ausbau der Öffis?

Es braucht die Linie 12 als Streckenführung über die Vorgartenstraße nicht:

  • Wir sind nicht dagegen, dass die zukünftigen Bewohner:innen des Nordwestbahnhof eine adäquate Anbindung erhalten, doch wir fragen uns, ob eine Dreigleisigkeit tatsächlich ökonomisch und ökologisch sinnvoll sein kann.
  • Wer U1/U2, S-Bahn braucht, wird immer den Praterstern als Anbindung favorisieren. Alternativ könnte der 12er über die Bruno-Marek-Allee (Austria Campus) direkt an den Praterstern über die bereits vorhandenen Gleiskörper der O angebunden werden. Hier sind die Gleise bereits vorhanden, keine zusätzlichen Anrainer:innen sind betroffen.
  • Leere Straßenbahnen sind weder nachhaltig, definitiv nicht energieeffizient und krisenbedingt nicht mehr zeitgemäß. Öffentliche Verkehrsmittel nach dem Gießkannenprinzip umzusetzen, die den tatsächlichen Ansprüchen nicht genügen, ist fahrlässig. Eine für die halbe Vorgartenstraße nicht nutzbare Haltestelle ist keine Lösung.
  • Gerade eine Anknüpfung an die U1 Vorgartenstraße erscheint aufgrund der baulichen Gegebenheiten keinesfalls sinnvoll. (keine Barrierefreiheit gegeben, kein Ausbau aufgrund Unterbauten auf der Lassalle Straße möglich).
  • Der Neubau der Straßenbahntrasse erfordert eine Neugestaltung der Vorgartenstraße. Gehwege, urbane Gärten, Radwege und Stellplätze müssen weichen (was den Anrainern als Konsequenz nie mitgeteilt wurde).